EmissionShield reduziert 97 Prozent der Abgasemissionen

Kolbenkompressoren in der Öl- und Gasindustrie bergen drei potenzielle Emissionsquellen: erstens flüchtige Emissionen aus Dichtungslecks, zweitens indirekte Emissionen aus der Energieerzeugung für den Betrieb des Kompressors und drittens Abgase, die bei der Entlüftung freigesetzt werden, wenn der Kompressor gestoppt wird. Genau hier setzt das EmissionShield an, das neuste Produkt der HOERBIGER Innovationspipeline.

Das EmissionShield ist eine Stillstanddichtung, die speziell dafür entwickelt wurde, den Verdichtungsraum entlang der Kolbenstange von der Umwelt abzudichten, wenn der Kompressor stillsteht. Herkömmliche Packungen sind ausschließlich für den Betrieb konzipiert und neigen im Stillstand zu erheblichen Leckagen. Zwar sind bereits statische Dichtungssysteme auf dem Markt, doch zeichnen sie sich häufig durch hohe Komplexität, mangelnde Zuverlässigkeit und hohe Kosten aus. Im Gegensatz dazu überzeugt das EmissionShield durch seine Einfachheit, Robustheit und Kosteneffizienz.

Prototyp zeigt vielversprechende Messwerte
Im September 2023 installierte HOERBIGER einen Prototyp des EmissionShield an einem Kompressor in Norditalien, der Methan zu einer Gasturbine in einem Kombikraftwerk führt. Dieses Kraftwerk arbeitet vor allem bei Spitzenlast, etwa an heißen Sommertagen, und hat daher nur wenige Betriebsstunden, aber viele Starts und Stopps. „Da das Kraftwerk über zwei Kompressoren verfügt, entschieden wir uns, nur eine Einheit mit dem EmissionShield nachzurüsten, während die andere unverändert blieb, und baten den Kunden, die beiden Einheiten abwechselnd zu betreiben“, erklärt Produktmanager Guido Pratelli. Wie bei jedem Prototypentest traten auch hier einige unvorhergesehene Probleme auf. „Dennoch konnten wir bei der mit EmissionShield ausgestatteten Einheit eine beeindruckende Emissionsreduktion um 97 Prozent messen.“ Bezogen auf die gesamte CO₂-Bilanz des Kompressors entspricht dies einer Reduktion um 25 Prozent.

Zum Vergleich: Die jährliche Einsparung an CO₂-Äquivalenten durch ein einziges EmissionShield-System bei einer relativ kleinen Anlage entspricht dem durchschnittlichen CO₂-Fußabdruck von 15 EU-Haushalten. „Man stelle sich sich vor, welche Auswirkungen wir erzielen könnten, wenn wir unsere Technologie flächendeckend einsetzen würden“, so Pratelli.

^{V.l.n.r.: Andreas Kaufmann, Martin Lagler, Jerko Jerolimov (alle RnD), Guido Pratelli (PM)}